Das Kamerunschaf stammt ursprünglich vom Westafrikanischen Zwergschaf (Djallonké) ab. Durch Einkreuzungen und gezielte züchterische Bearbeitung entstand in Deutschland der heutige, viel kräftigere Typ mit der in den Hauptfarbenschlägen charakteristischen Markenzeichnung, sodass der heutige Kamerunschaf-Typ in Europa mit der afrikanischen Ursprungsrasse nicht mehr viel gemein hat.

Das Kamerunschaf deutscher Zuchtrichtung ist ein kleines, kurzschwänziges Haarschaf im Landschaftyp.

Der Kopf ist länglich mit kleinen Ohren, die Mutterschafe sind hornlos. Das Sichelhorn der Böcke gilt ebenso als Geschlechtsmerkmal wie eine Mähne an Hals und Brust. Das Haarkleid ist dicht und enganliegend und wird im Winter durch eine dichte Unterwolle, welche im Frühjahr wieder abgestoßen wird, ergänzt.

Der Hauptfarbenschlag ist braunmarkenfarbig (braune Grundfarbe mit schwarzer Zeichnung an Bauch, Beinen und Kopf). Ebenso für die Herdbuchzucht zugelassen sind schwarzmarkenfarbige (schwarze Grundfarbe mit brauner Markenzeichnung) sowie rein schwarze und gescheckte Tiere (auf Basis der zugelassenen Farbenschläge). Der Farbenschlag der Tiere muss im Zuchtbuch vermerkt werden.

Die Brunst ist asaisonal, zwei Lammungen in einem Jahr sind möglich und die erste Zulassung kann im Alter von 7 Monaten erfolgen.

Größe:
Die Größe der Kamerunschafe ist unterschiedlich. Bestimmte Exemplare können unterhalb oder oberhalb des durchschnittlichen Größenbereichs sein.

Altböcke: Widerrist 60-70 cm

Mutterschafe: Widerrist 58-65 cm

Gewicht:
Das Gewicht kann sowohl unterhalb als auch oberhalb des normalen Bereichs variieren, solange die Tiere gesund und harmonisch sind.

Altböcke: Körpergewicht 45-60 kg

Mutterschafe: Körpergewicht 35-50 kg

Das rassetypische Geburtsgewicht beträgt 3 kg bei Einlingen und 2,5 kg bei Mehrlingen.
Die täglichen Zunahmen liegen bei Mastlämmern im Bereich von 120 - 150 g, das handelsübliche Mastendgewicht bei rund 30 – 34 kg.


Zuchtziele:
Züchtung eines anspruchslosen, widerstandsfähigen Landschafes mit Haarkleid und sauberem Fellwechsel im Frühjahr.
Unerwünscht sind neben leichten Farb- und Zeichnungsabweichungen eine zu enge Hornstellung, leichte Wollbildung und unvollständiges Abhaarverhalten sowie das Fehlen der Mähne beim ausgewachsenen Tier außerhalb des Fellwechsel-Zeitraums.

Zuchtausschließende Merkmale sind einwachsende Hörner, starke Wollbildung und Hängeohren bei ausgewachsenen Schafen sowie Schwänze, die über das Sprunggelenk hinaus reichen. Bis auf die anerkannten Farbenschläge sind sämtliche anderen Farbspielarten des Kamerunschafes derzeit nicht für die Herdbuchzucht zugelassen.